UMSICHT-Förderverein

Innovative Recyclingverfahren für Kunststoffabfälle

Pressemitteilung /

Jedes Jahr unterstützt der Förderverein des Fraunhofer UMSICHT Projekte mit einer Anschubfinanzierung. Die finanzielle Starthilfe ebnet den Weg, um vielversprechende Forschungsvorhaben zeitnah zu realisieren. Unser Glückwunsch geht an Tobias Rieger aus der Abteilung Kreislaufwirtschaft vom Standort Sulzbach-Rosenberg, der eines der zwei prämierten Projekte erfolgreich eingereicht hatte.

Tobias Rieger bei der Anlayse seiner Proben im UMSICHT Labor.

Projekt SubForceH2

 

Bei der Herstellung von Kunststoffen werden fossile Ressourcen und Energie verbraucht. Um die Recyclingquote zu steigern und damit fossile Ressourcen einzusparen, ist die Entwicklung von neuen Recyclingverfahren von großer Relevanz. In der chemischen Industrie besteht aktuell eine Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wie Erdöl. Um die Wertschöpfungskette zur Erzeugung organischer Basischemikalien von der Verknappung fossiler Ressourcen, Importabhängigkeiten und der Versteuerung des Rohstoffs Erdöl zu entkoppeln, müssen alternative Quellen evaluiert werden.

Tobias Rieger überprüft im Projekt SubForceH2 das »Chemische Recycling von Kunststoffabfällen zur Substitution fossiler Rohstoffe in der chemischen Industrie und der Erzeugung von Wasserstoff«. 

Pyrolyse von kunststoffhaltigen Abfällen

Ziel des Vorhabens ist es, durch thermochemische Konversion (Pyrolyse) von kunststoffhaltigen Abfällen mit hohem Polyolefingehalt (z. B. PE, PP) und anschließende Umwandlungsreaktionen (Dehydrozyklisierung) flüssige Produkte mit einem hohen Anteil an BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole) sowie Wasserstoff zu erzeugen.

Einerseits können durch die direkte Erzeugung von BTEX aus kunststoffhaltigen Abfällen CO2-Emissionen eingespart werden, da der in Kunststoffabfällen gebundene Kohlenstoff nicht durch konventionelle thermische Verwertung (Müllverbrennung) freigesetzt, sondern durch die Umsetzung zu chemischen Grundstoffen im Kreislauf gehalten wird. Andererseits kann durch die Substitution von Rohöl-basierten Grundchemikalien durch Recycling-basierte Chemikalien die Wertschöpfungskette unabhängiger von fossilen Ressourcen gemacht werden.

Als Nebenprodukt entsteht zudem Wasserstoff, welcher in zahlreichen industriellen Anwendung benötigt und zur Speicherung von Energie zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Die Förderung soll zur Untersuchung der Machbarkeit, zunächst im Labormaßstab, verwendet werden. Hierfür müssen passende Reaktionsgefäße und Katalysatoren angeschafft werden.

 

 

Informationen zum UMSICHT-Förderverein

Der Verein zur Förderung der Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik e. V. (UMSICHT-Förderverein) ist ein wesentliches Element des lebendigen und leistungsfähigen Umfelds des Fraunhofer-Instituts UMSICHT. Die Mitglieder des Vereins unterstützen das Institut bei der Realisierung Entwicklungsideen von Forschungs- und in den Bereichen Energie, Prozesse und Produkte. Darüber hinaus beteiligt sich der Verein an der Veranstaltung von Kongressen und Seminaren, fördert Nachwuchs- und Gastwissenschaftler. Der UMSICHT-Förderverein schreibt den UMSICHT-Wissenschaftspreis aus.

Der UMSICHT-Förderverein ist offen für neue Mitglieder. 

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